DHfPG News

Master-Studierender beim Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt

„Irgendwas mit Sport …“ – für den heute 27-Jährigen war schon in der Schulzeit klar, dass es in den Sportbereich gehen soll. Mit dem Bachelor- und Master-Studiengang Sportökonomie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) fand er den passenden Studienweg. Heute ist er als Venue Manager, Marketing & Sales beim Handball-Bundesligisten und Champions League Teilnehmer SG Flensburg-Handewitt tätig.

 

Jan Kühl in der Geschäftsstelle des SG Flensburg-Handewitt

Jan Kühl in der Geschäftsstelle des SG Flensburg-Handewitt

Der 27-Jährige und sein Kollege Holger Glandorf bei der Planung des Hygienekonzepts

Der 27-Jährige und sein Kollege Holger Glandorf bei der Planung des Hygienekonzepts

Mit Kollegen und Kolleginnen bei der Meisterfeier 2019 auf dem Südermarkt in Flensburg

Mit Kollegen und Kolleginnen bei der Meisterfeier 2019 auf dem Südermarkt in Flensburg

Ganz nah dran am Champions League Club: Trainingslager mit Ajax Amsterdam

Ganz nah dran am Champions League Club: Trainingslager mit Ajax Amsterdam

Viele Kinder und Jugendliche träumen von einer Karriere als Profifußballer, so auch Jan Kühl. Als er merkte, dass es für ganz oben nicht reichen würde, begann er an einem alternativen Karriereplan zu arbeiten. „Der erste Schritt kam bereits in der Oberstufe. Hier habe ich mich für die Profiloberstufe mit dem Schwerpunkt Sport entschieden.“ Nebenbei sammelte er in einem Fitnessstudio erste Berufserfahrungen. „Dort wurde ich dann das erste Mal auf die DHfPG aufmerksam. Mein damaliger Chef fragte mich, ob ich mir nicht vorstellen könnte, ein duales Studium bei ihm zu absolvieren. Und da er bereits erste Studierende der DHfPG angestellt hatte, beschäftigte ich mich mit dem Studienangebot der DHfPG.“ Von den insgesamt sechs Bachelor-Studiengängen entsprach der Bachelor of Arts Sportökonomie genau den Vorstellungen des damals 21-Jährigen: „Ich wollte später einmal im Vereins-, Verbandswesen oder auch im Agenturbereich Fuß fassen. Die Studieninhalte deckten genau die Themenfelder ab, in denen ich mir vorstellen konnte, beruflich tätig zu werden.“ Bei seiner Recherche stieß er auch auf zahlreiche Stellenangebote von Sportvereinen, die explizit Sportökonomen suchten. „Für mich ein ausschlaggebender Punkt, durch den feststand: Das passt optimal.“

Bachelor-Studium als Einstieg ins Sportbusiness

Durch die Kombination aus betrieblicher Ausbildung, Fernstudium und kompakten Präsenzphasen konnte Jan Kühl die erworbenen Kompetenzen auch direkt in der Praxis anwenden. „Zu Beginn des Studiums habe ich klassisch erst einmal auf der Trainingsfläche agiert. Durch einige personelle Änderungen im Studio und tiefergehenden Kompetenzen aus dem Studium konnte ich mit der Zeit mehr Verantwortung übernehmen.“ Nach zwei Jahren wollte der Sportökonom sich beruflich umorientieren. „Ich wollte einfach neue Erfahrungen sammeln und habe mich nach Alternativen umgeschaut.“ Fündig wurde der 27-Jährige schließlich bei einem EMS-Studio mit integriertem Functional Training. „Es war einfach eine neue Erfahrung durch das Personaltraining auf Face-to-Face-Ebene. Man konnte mit dem Kunden viel intensiver arbeiten und sich auch darüber hinaus über verschiedene Dinge unterhalten.“ Aus genau solch einer Unterhaltung entwickelte sich der nächste Karriereschritt für Jan Kühl. „Während eines Personaltrainings kam ich mit einer Kundin auf das Gesprächsthema Zukunftsvorhaben. Ich erzählte, dass ich nach meinem Bachelor-Studium gerne im Sportbereich aktiv sein würde. Daraufhin stellte sie durch einen Bekannten den Kontakt zur Match IQ Agentur her.“ Match IQ ist eine Sport-Eventagentur, die sich auf die sportliche Vorbereitung, beispielsweise in Form von Trainingslagern sowie Brand-Activation-Maßnahmen von europäischen Fußball-Topclubs und Spitzenportlern konzentriert.

Ins Trainingslager mit Ajax Amsterdam, Bayer Leverkusen und dem FC Reading

„Ich schickte meine Bewerbung für ein Praktikum zu der in Hamburg ansässigen Agentur und wurde auch zu einem Gespräch eingeladen. Eine Praktikantenanstellung war zum damaligen Zeitpunkt nicht möglich, allerdings war das Unternehmen auf der Suche nach Freelancern, die die Profivereine bei der Durchführung der Trainingslager unterstützen.“ Jan Kühl nutzte das Angebot und durfte bereits im Januar 2018, kurz nach seiner letzten Bachelor-Präsenzphase, mit dem damaligen Fußball-Zweitligisten Eintracht Braunschweig ins Trainingslager nach Spanien reisen. „Als Freelancer hältst du dich im Hintergrund auf und kümmerst dich um einen reibungslosen Ablauf des Trainingslagers vor Ort. Weiterhin agierst du für den jeweiligen Teammanager als Ansprechpartner und unterstützt ihn bei der Organisation.“ Der Arbeit bei Match IQ geht er bis heute nach und konnte bereits zahlreiche Vereine bei der Durchführung ihrer Trainingslager unterstützen. „Beispielsweise war ich mit dem englischen Zweitligisten FC Reading in Österreich, mit der SpVgg Greuther Fürth in der Türkei, mit Bayer 04 Leverkusen in Spanien und betreute Ajax Amsterdam im Juli 2019 in den Niederlanden. Es ist einfach unheimlich interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Vereine arbeiten – von Zweitligisten bis Champions-League-Teilnehmer ist alles dabei.“

Schritt zur SG Flensburg-Handewitt

Neben seiner Freelancer-Tätigkeit bei Match IQ wollte Jan Kühl nach seinem Bachelor-Abschluss auch hauptberuflich in der Sportbranche durchstarten. „Ich habe mir dann die Frage gestellt, wie es weitergehen soll. Hänge ich noch den Master dran oder suche ich mir direkt eine Vollzeitstelle.“ Daraufhin fasste er den Entschluss durch ein Praktikum die Tätigkeiten in der Sportbranche näher kennenzulernen. „Ein ehemaliger Mitspieler, der den Hospitality-Bereich bei der SG Flensburg-Handewitt leitet, sagte mir, dass sie im Marketing auf der Suche nach einem Praktikanten sind. Ich bewarb mich und bekam die Zusage für ein sechsmonatiges Praktikum.“ Kurz nach seiner Einstellung verließ die Pressesprecherin den Verein und Jan Kühl musste schon frühzeitig Verantwortung übernehmen. „Ich habe dann nach knapp einem Monat den gesamten Social-Media-Bereich betreut und auch die Presserunden mit den Journalisten organisiert. Eine tolle Erfahrung.“ Dem Verein blieb seine engagierte Arbeit nicht verborgen und so bot man ihm bei Beendigung seiner Praktikumszeit auch kurzerhand eine Festanstellung an. „Der Verein wollte mich langfristig binden und war mit meiner Arbeit sehr zufrieden. Für mich stand aber nach dem Praktikum auch fest, dass ich noch ein Master-Studium anhängen möchte.“

Nebenberufliches Master-Studium an der DHfPG

Durch die Kombination aus Fernstudium und kompakten Präsenzphasen, alle vier bis sechs Wochen, entschied sich Jan Kühl für den Master of Arts Sportökonomie an der DHfPG und konnte so das Angebot der SG Flensburg-Handewitt wahrnehmen und gleichzeitig den Master-Abschluss angehen. „Dadurch, dass man den Master nebenberuflich absolvieren kann, lässt er sich optimal mit einer Vollzeitstelle kombinieren. Außerdem wusste ich, wie der Hase an der DHfPG läuft, kannte schon einige Dozenten und brauchte daher keine Eingewöhnungszeit. Von daher war es eine sehr einfache Entscheidung.“ Seither ist der 27-Jährige als Venue Manager, Marketing & Sales beim Handball-Bundesligisten und Champions-League-Teilnehmer SG Flensburg-Handewitt tätig und schätzt die Belastung aus Vollzeitstelle und Master-Studium als machbar ein. „Jeder, der im Vereinswesen tätig ist, weiß, dass es keine klassischen 40 Stunden Wochen gibt. Da sind beispielsweise unter der Woche noch abends Spieltage in der Bundesliga oder auch mal ein Champions-League-Spiel sonntags. Dazu kommt noch das Lernen für die Uni. Aber ich bin der Meinung, dass man da auch mal für zwei Jahre auf die Zähne beißen kann. Denn wenn ich ein Ziel habe und ankommen möchte, muss man auch einen gewissen Aufwand betreiben – früher oder später wird man auch für diesen Aufwand belohnt.“

Was macht ein Venue Manager, Marketing & Sales?

Von einem typischen Tagesablauf kann man bei Jan Kühl nicht sprechen. „An für sich ist jeder Tag anders. Und genau das macht meine Arbeit so facettenreich und spannend.“ Als Venue Manager, Marketing & Sales kümmert er sich hauptsächlich um die Spieltagsorganisation, betreut allerdings auch Themenbereiche aus dem Marketing. „Ich kümmere mich um den reibungslosen Ablauf an den Spieltagen. Hierunter fallen die Organisation des Hallenprogramms, erarbeite, gerade jetzt in der Corona-Krise, das Hygienekonzept für den Spiel- und Trainingsbetrieb, koordiniere die ehrenamtlichen Helferteams und befasse mich mit der Ablaufkoordination bei internationalen Spielen. Hierbei geht es beispielsweise um den Transfer für unsere Mannschaft oder bei Heimspielen um die Vorort-Koordination für die ausländischen Mannschaften sowie die Reisekoordination und Betreuung der EHF Delegierten, Schiedsrichter und Marketing Supervisoren.“ Ein breitgefächertes Aufgabenfeld, dass durch verschiedene Tätigkeiten im Marketing ergänzt wird. Hier begleite ich Themen wie das Brand Management, Markenaktivierungen oder die Umsetzung von Sponsoringengagements.“ Für seine tägliche Arbeit kommen ihm auch die Studieninhalte aus dem Master-Studium an der DHfPG zugute. „Du setzt die theoretischen Inhalte aus dem Studium direkt in der Praxis um. Und manchmal erarbeitest du dir Dinge selbst und bekommst ein paar Wochen später die theoretische Grundlage in der Präsenzphase vermittelt. Eine sehr interessante Abwechslung.“

SG Flensburg-Handewitt – „ein absoluter Glücksgriff“

Früh hat Jan Kühl an seinem Weg in die Sportbranche gearbeitet. Heute kann er mit Stolz sagen, dass er seinen Traum verwirklicht hat. „Für mich war der Schritt zur SG Flensburg-Handewitt ein absoluter Glücksgriff. Ich konnte hier bereits so viele Erfahrungen sammeln, viel Verantwortung in meinem Bereich übernehmen und bin froh Teil der SG-Familie zu sein.“ Mit der SG-Familie konnte er seit seinem Amtsantritt auch schon einige Erfolge feiern. „Bereits im ersten halben Jahr wurden wir nach 14 Jahren endlich wieder deutscher Meister und konnten dies im darauffolgenden Jahr wiederholen. Wir haben den Super-Cup gewonnen und haben uns trotz der schwierigen vergangenen Saison, welche auf Grund der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen wurde, zum achten Mal in Folge für die EHF Champions League qualifiziert. Das sind großartige Momente, welche für mich immer in besonderer Erinnerung bleiben werden.“

Und seine Tipps?

„Im Sport ist es verdammt wichtig offen für neue Erfahrungen zu sein, und sich ein gutes Netzwerk aufzubauen. Man muss Gas geben und auch bereit sein einen gewissen Mehraufwand als andere zu betreiben, um sein Ziel zu erreichen.“ Aber er ist sich ganz sicher: „Wenn man hart dran arbeitet, in diesem Bereich Fuß zu fassen, wird man auch später belohnt.“