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Ärzte behandeln oft nur Symptome und nicht die Ursache

Im internationalen Vergleich nimmt die deutsche Bevölkerung besonders häufig ärztliche Sprechstunden wahr. Im Durchschnitt suchen Patientinnen und Patienten etwa zehnmal im Jahr ärztlichen Rat auf, Fachkräfte der Zahnmedizin nicht eingeschlossen (Janson, 2020). Die meisten Krankheiten sind sogenannte Zivilisationskrankheiten, die durch einen ungesunden Lebensstil verursacht werden.

Bei Zivilisationskrankheiten geben Ärztinnen und Ärzte Einzeldiagnosen, wie Bluthochdruck (ohne eine definierte organische Ursache), Rückenschmerzen oder Blutzucker- und Fettstoffwechselstörungen. Außerdem leiden etwa zehn Prozent der Bevölkerung an Adipositas.  Ärztinnen und Ärzte behandeln bei solchen Diagnosen eher die Symptome, statt die Ursache. Das hat zur Folge, dass die Symptome zwar gelindert werden, aber die Ursache bestehend bleibt. Betroffene werden also nicht gesund, sondern müssen oft dauerhaft medikamentös therapiert werden. Die Entwicklung der Zivilisationskrankheiten geht auf einen ungesunden Lebensstil, aber auch auf die heutigen Lebens- und Arbeitsbedingungen, mit einem stetig wachsenden Anteil an sitzend-passiven Tätigkeiten, zurück.

Wir sind Teil der Lösung

Es gibt überzeugende wissenschaftliche Belege für die präventiven und therapeutischen Effekte regelmäßiger Bewegung (PAGAC, 2018). Demnach schützt ein Mindestmaß an körperlicher Aktivität vor der Entstehung diverser Krankheiten. Gesundheitliche Beschwerden und bestehende Krankheiten können so verbessert werden.

Notwendigkeit an Professionalität

Es scheint sich jede:r im Gesundheitsbereich mit dem Thema der Bewegungsförderung auszukennen. Allerdings sind bisher spezielle Qualifikationen zur gezielten Beratung und Anleitung von Patient:innen nicht ausreichend vorhanden. Oft bleiben Empfehlungen oberflächlich ("Sie müssen sich etwas mehr bewegen") und das hohe gesundheitliche Potenzial von körperlichem Bewegen weitgehend ungenutzt. Die Bewegungsförderung benötigt einen Prozess zur Professionalisierung, der eine entsprechende Tätigkeit zum Beruf macht und der insbesondere die erforderlichen Qualifikationen und Kompetenzen definiert, die für die Ausübung erforderlich sind.

Ab Sommersemester 2023

Der neue Bachelor-Studiengang in Sport- und Bewegungstherapie bereitet Studierende auf die Arbeit in den Bereichen Therapie und Rehabilitation vor.

Weitere Informationen:

www.dhfpg.de/bsbt

Quelle:

  1. DSSV e. V. - Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.).(2022). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2022. Hamburg: Hrsg.
  2. Huber, G. (2016). Zur Professionalisierung der Bewegungsförderung. Bewegungstherapie & Gesundheitssport, 32 (4), 128-132.
  3. Physical Activity Guidelines Committee. (2018). 2018 Physical Activity Guidelines Advisory Committee Scientific Report. Washington D.C.: U.S. Department of Health and Human Services.