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Ernährungsberater Ausbildung: Infos & Voraussetzungen

In einer Zeit, in der das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise stetig wächst, wird die Nachfrage nach qualifizierten Ernährungsberatern immer größer. Gesundheits- und ernährungsbedingte Probleme wie Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit auf dem Vormarsch und erfordern eine gezielte Prävention, bei der Ernährungsberater eine zentrale Rolle spielen können. Durch ihre Fähigkeit, individuelle Ernährungspläne zu erstellen und das Ernährungsverhalten von Menschen positiv zu beeinflussen, tragen sie maßgeblich zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit bei. Die zunehmende Bedeutung der gesundheitlichen Aufklärung sowie die individuelle Beratung durch Profis in Kliniken, Schulen, Fitnesszentren oder sogar in der digitalen Welt als Online-Ernährungsberater bieten spannende Zukunftsaussichten.

 

Ernährungsberater Ausbildung: Ein Überblick

Aufgaben von Ernährungsberatern

Ernährungsberater übernehmen typische Aufgaben des Berufsfelds: Sie führen Ernährungsberatungen im präventiven Bereich für unterschiedliche Zielgruppen selbstständig durch. Sie analysieren und bewerten das Ernährungsverhalten ihrer Kunden und passen dieses mit geeigneten Maßnahmen und Empfehlungen an.

 

Ausbildungswege

Um Ernährungsberater zu werden, stehen Interessierten verschiedene Ausbildungswege offen, die sich hinsichtlich ihrer Dauer, Struktur und Intensität unterscheiden. Ernährungsberater ist keine klassische Ausbildung, es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, diesen Beruf zu erlernen. Zum einen gibt es verschiedene Aus- und Weiterbildungen an Bildungsinstituten, z.B. der Lehrgang "Ernährungsberater BSA" der BSA-Akademie. Zum anderen kann auch ein Studium an einer Hochschule, z.B. zum Bachelor of Arts Ernährungsberatung an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), gewählt werden.

 

Unterschied zwischen Ausbildung und Studium 

Der Unterschied zwischen einer Aus- oder Weiterbildung und Studium liegt in ihrem Zweck, ihrer Struktur und den Zugangsvoraussetzungen:

 

1. Weiterbildung:

  • Ziel: Erweiterung oder Vertiefung von Wissen und Fähigkeiten, die oft berufs- oder praxisnah sind.
  • Dauer: In der Regel kürzer, oft nur wenige Tage, Wochen oder Monate.
  • Zugang: Oft für Berufstätige, die bereits eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben. Meist keine formalen Zugangsvoraussetzungen.
  • Abschluss: Meist Zertifikate oder Teilnahmebestätigungen.
  • Praxisnähe: Oft sehr anwendungsbezogen und darauf ausgelegt, spezifische berufliche Fähigkeiten zu vermitteln.

 

2. Studium:

  • Ziel: Erwerb eines akademischen Abschlusses (z. B. Bachelor, Master) mit einem umfassenden theoretischen Hintergrund.
  • Dauer: Längerfristig, in der Regel mehrere Jahre (3-5 Jahre).
  • Zugang: Formale Zugangsvoraussetzungen, wie das Abitur oder eine Hochschulzugangsberechtigung.
  • Abschluss: Akademischer Titel (Bachelor, Master).
  • Theorieorientierung: Breiter angelegtes Wissen, das sowohl theoretische als auch forschungsbasierte Inhalte umfasst. Im Rahmen eines dualen Studiums werden die Inhalte zudem praxisnah und interdisziplinär vermittelt.

 

Beispiele:

Lehrgang "Ernährungsberater BSA":

Dauer: 9 Monate mit 19 Tagen Präsenzphase; 1 Tag Abschlussprüfung „Lehrer/in für Ernährung“

Der Lehrgang setzt sich aus verschiedenen Modulen im Bereich der Ernährung sowie dem Lehrgang „Existenzgründung“ zusammen. Neben ernährungsphysiologischen Inhalten werden auch grundlegende psychologische und pädagogische Fähigkeiten geschult. Darüber hinaus erwerben die Teilnehmer umfassende Kompetenzen, die für eine erfolgreiche Existenzgründung als Ernährungsfachkraft am Markt benötigt werden. Dazu zählen u. a. die Entwicklung eines Existenzgründungsplans und des Geschäftsmodells bzw. Unternehmenskonzepts sowie die Vermeidung typischer Fehler im Rahmen einer Existenzgründung. Mit diesem Lehrgang soll den Teilnehmern der Einstieg in die Selbstständigkeit als Ernährungsberater/in erleichtert werden. Selbstständig als Ernährungsberater/in zu arbeiten bedeutet, über breit gefächerte Kompetenzen aus den Bereichen Ernährung, Coaching, Kommunikation und vor allem Existenzgründung zu verfügen, um verschiedene Zielgruppen mit individuellen Techniken optimal beraten zu können.

 

Studium Bachelor of Arts Ernährungsberatung:

Dauer: 7 Semester / 42 Monate, mit Lehrveranstaltungen an insgesamt 61 Tagen

Der duale Bachelor-Studiengang vermittelt fundiertes Fachwissen in der präventiv-orientierten Ernährungsberatung. Die relevanten beruflichen Bereiche Ernährung, Bewegung und Verhalten sind auf interdisziplinäre Weise optimal miteinander verbunden.

Die Studierenden erwerben sowohl wichtige fachliche als auch soziale Kompetenzen, um zukünftigen Klientinnen und Klienten als kompetente Ansprechpartner in der Ernährungsberatung zur Seite zu stehen und deren Betreuung im Rahmen von Bewegungsprogrammen zu übernehmen. Zusätzliche Management-Module bereiten sie zudem auf eine selbstständige Karriere in der professionellen Ernährungsberatung vor. Durch die Anerkennung bestimmter Studienmodule durch die BSA-Akademie haben die Studierenden die Möglichkeit, bereits während des Studiums von verschiedenen Trainerlizenzen sowie kaufmännischen und weiteren Qualifikationen zu profitieren.

 

Ausbildungs- und Studieninhalte 

Beispiel: Basisqualifikation Ernährungstrainer-B-Lizenz:

Anatomische/physiologische Grundlagen

  • Verdauung und Resorption
  • Energiebedarf und Energieumsatz

Ernährungsphysiologische Grundlagen

  • Makro- und Mikronährstoffe
  • Grundlagen der Stoffwechselregulation

Ernährungszustand

  • Erhebung und Bewertung biometrischer Daten

Ernährungserhebung

  • Methoden der Ernährungserhebung
  • Ernährungsanalyse, Nährwertberechnung

Ernährungsempfehlungen

  • Nationale und internationale Nährstoffempfehlungen

Gewichtsregulation

  • Klassifizierung, Ursachen und Folgen
  • Ernährungsstrategien zur Gewichtsreduktion bzw. -zunahme

 

Vergleich verschiedener Ernährungsformen

 

Beispiel: Studieninhalte Bachelor of Arts Ernährungsberatung

Naturwissenschaft

  • Ernährung I - Ernährungsphysiologische Grundlagen
  • Ernährung II - Prävention von Erkrankungen
  • Ernährung III - Zielgruppenspezifische Beratung, Lebensmittelkunde
  • Ernährung IV - Ernährungsformen, Recht, Nahrungsergänzungen
  • Biochemie I - Zellstoffwechsel
  • Biochemie II - Stoffwechsel auf Organebene
  • Medizinische Grundlagen

Trainingswissenschaft

  • Trainingslehre I - Allgemeine Trainingslehre und Krafttraining
  • Trainingslehre II - Ausdauertraining

Gesundheitswissenschaft

  • Psychologie des Gesundheitsverhaltens
  • Ernährungspsychologie
  • Kommunikation und Präsentation
  • Konzepte und Strategien der Ernährungsberatung

Wirtschaftswissenschaften

  • Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
  • Beratungs- und Servicemanagement
  • Marketing I - Operatives Marketing

Interdisziplinär

  • interdisziplinäre Verknüpfung der Fachbereiche mit dem Schwerpunkt auf dem Fachbereich Naturwissenschaft

 

Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten der Ausbildung

Die Profiqualifikation "Ernährungsberater BSA" kostet 4.476,00 € und kann in einem Betrag oder in Raten gezahlt werden. Es stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung.

Die Studiengebühren des Bachelor of Arts Ernährungsberatung betragen 360,- Euro pro Monat und werden in der Regel vom Ausbildungsbetrieb übernommen.

 

Karrieremöglichkeiten und Spezialisierungen

Ernährungsberater können als spezialisierte Fachkraft für präventiv-orientierte Ernährungsberatung sowohl fest angestellt in einem Unternehmen als auch freiberuflich erfolgreich tätig werden.

Mögliche Arbeitsbereiche nach der Ausbildung

Wirtschaftsorientierte Unternehmen

  • Fitness-­ und Gesundheitsunternehmen
  • Ernährungsfachpraxen
  • Unternehmen der Lebensmittelindustrie
  • Wellnesshotels und Kureinrichtungen

Traditionelle Einrichtungen

  • Apotheken
  • Arztpraxen und Ärztehäuser
  • Krankenkassen

Betriebliche Gesundheitsförderung

  • Unternehmen mit eigenem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)

Kommunale Einrichtungen

  • Schulen und Bildungsanbieter
  • Volkshochschulen
  • Öffentliche Beratungsstellen

Sonstige

  • Vereine, Sportverbände
  • Verlage, Medienunter­nehmen

 

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