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Training nach Schulterluxation

Schulterluxationen sind die häufigsten Gelenkverrenkungen. Gezieltes Training hilft, Stabilität und Beweglichkeit zurückzugewinnen.

 

Was sind Schulterluxationen?

Schulterluxationen sind die häufigsten Verrenkungen am menschlichen Körper und machen ca. 45 % aller Luxationen aus (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. [DGU], 2019, S. 4).
Die Schulter ist aufgrund ihrer anatomischen Beschaffenheit so häufig betroffen. Der Oberarmkopf ist im Verhältnis zur Gelenkpfanne wesentlich größer (Verhältnis ca. 4:1). Dies führt einerseits zu einer hohen Beweglichkeit im Schultergelenk, andererseits geht dies aber zu Lasten der Stabilität (Ma et al., 2017, S. 499). Die Stabilisierung der Schulter erfolgt vorwiegend über Muskeln, Sehnen und Bänder.

Junge Männer zwischen 15 und 30 Jahren sind am häufigsten betroffen. Insgesamt sind Männer etwa dreimal häufiger betroffen als Frauen (Wülker, Kluba, Roetman & Rudert, 2021, S. 296; Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. [DGU], 2019, S. 4).

Wie kommt es zu einer Schulterluxation?

Ursächlich sind zumeist größere Gewalteinwirkungen von außen. Beispielweise passiert dies beim Handball, wenn der Arm des Spielers beim Wurf durch Gegnerkontakt nach hinten gedrückt und blockiert wird (Wülker, Kluba, Roetman & Rudert, 2021, S. 296).

Betroffene einer Schulterluxation klagen meist über sehr starke Schmerzen und können den Arm kaum bis gar nicht bewegen. Auch nach der Einrenkung können weiterhin Probleme zurückbleiben. Dazu zählen z. B. ein Instabilitätsgefühl oder je nach strukturellem Schaden auch Reluxationen (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. [DGU], 2019, S. 10).

Was passiert nach einer Schulterluxation?

Dadurch, dass das Schultergelenk primär muskulär gesichert ist, ist ein muskuläres Aufbautraining unbedingt erforderlich, um das Risiko für das Auftreten einer Schulterluxation präventiv zu minimieren und nach erlittener Schulterluxation langfristig wieder beschwerdefrei zu werden, bzw. zu bleiben. Wichtig ist, dass die medizinische Heilbehandlung vor Aufnahme des rehabilitativen Krafttrainings abgeschlossen ist, eine ärztliche Freigabe vorliegt und dass ein Training ohne größere Einschränkungen durchführbar ist.
Im Fokus des Trainings steht bei diesem Krankheitsbild primär die Stabilisierung des Schultergelenkes, insbesondere der Rotatorenmanschette. Zudem spielt die Stabilisierung des Schultergürtels eine große Rolle. Beides geschieht zum einen über eine Kräftigung und zum anderen über eine Verbesserung der Sensomotorik der gelenksumgebenden Muskulatur.

Kunden mit Schulterluxationen betreuen

Der „Lehrgang Trainer/in für rehabilitatives Krafttraining“ bereitet Sie optimal auf ein Training mit Klienten vor, die von einer Schulterluxation sowie weiteren orthopädischen Verletzungen, bzw. Erkrankungen betroffen sind.

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Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. [DGU] (2019).

Posttraumatische Schulterinstabilität. AWMF-Nr. 012-013. Ma, R., Brimmo, O. A., Li, X., & Colbert, L. (2017).

Current Concepts in Rehabilitation for Traumatic Anterior Shoulder Instability. Current reviews in musculoskeletal medicine, 10(4), 499–506. https://doi.org/10.1007/s12178-017-9449-9 Ophey, M. (2019).

Schulterinstabilität im Sport: Diagnostik und Therapie. Der Schmerzpatient, 2, 126-135. DOI https://doi.org/10.1055/a-0888-1917 Wülker, N., Kluba, T., Roetman, B. & Rudert, M. (2021).

Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie (4., unveränderte Auflage). Stuttgart: Thieme. doi: 10.1055/b000000620