"Mein persönliches Ziel war es, zu meinen sportlichen Leistungen vor der Magersucht zurückzukehren, jedoch auf gesunde und nachhaltige Weise." Durch ihre Faszination für die Potenziale des menschlichen Körpers sowie den starken Wunsch, ihr Wissen zu erweitern und an andere weiterzugeben, entschied sie sich auch beruflich für die Bereiche Sport und Gesundheit.
Duales Studiensystem überzeugt
Laura Wicki war direkt vom Studiensystem der DHfPG überzeugt. "Die Wahl des geeigneten Studiengangs erwies sich zunächst als nicht ganz so leicht. Ich hätte am liebsten sämtliche Studiengänge in Betracht gezogen. Schließlich entschied ich mich für die Fachrichtung Fitnessökonomie." Mit der Kombination von Training, medizinischen Wissen und unternehmerischen Aspekten konnte sie sich am besten identifizieren. "Rückblickend betrachtet kann ich sagen, dass diese Entscheidung zweifellos die richtige war und ich sie jederzeit erneut treffen würde."
Gezielte Anwendung von Theorie und Praxis
"Die Möglichkeit, am Morgen im Betrieb aktiv zu sein, den eigenen Sport zu absolvieren und sich abends auf das Studium zu konzentrieren, schuf eine dynamische Lernumgebung. Dass ich neu erworbenes Wissen direkt in der betrieblichen Praxis anwenden und erfahrene Fachkräfte um Rat fragen kann, war ebenfalls super."
Die Wahl ihres Ausbildungsbetriebs basierte auf dem Ziel, eine umfassende Wissenspalette aufzubauen. "Ich entschied mich für ein renommiertes Gesundheitszentrum in Bremen, das sich sowohl der Betreuung von Leistungssportlern als auch Rehapatienten widmete. Hier erlebte ich eine enge Interaktion zwischen Sport- und Physiotherapeuten, was mein Repertoire an Wissen deutlich erweiterte. Mein Einsatz erstreckte sich über die Betreuung von Leistungssportlern und Rehapatienten. Zudem führte ich Ernährungsberatungen durch und war in der Betrieblichen Gesundheitsförderung bei Airbus und der Flughafenfeuerwehr Bremens tätig."
Die Einbindung der Studieninhalte in die Praxis erfolgte nahtlos, da Lauras Ausbildungsbetrieb vielfältige Gelegenheiten bot, das erworbene Wissen unmittelbar anzuwenden. "Durch die Arbeit sowohl mit Sportlern als auch Patienten, in der Sport- und Physiotherapie, konnte ich medizinische- und traingsspezifische Aspekte aus den Studienbriefen praktisch umsetzen und somit ein tieferes Verständnis für die Materie entwickeln. Diese Umsetzung im realen Umfeld verlieh meinen theoretischen Kenntnissen eine spürbare Bedeutung."
Eine Option, für die sich Studierende entscheiden können, bot einen weiteren Vorteil für Laura: "Während meines Bachelorstudiums wurde ich schwanger. Für mich persönlich boten die digitalen Präsenzphasen eine ideale Gelegenheit zum eigenständigen Lernen in meinem eigenen Tempo. Insbesondere in meiner Rolle als Mutter wäre ein ununterbrochenes Studium ohne das Modell der DHfPG kaum umsetzbar gewesen."
Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen
Während ihrer Bachelorarbeit untersuchte sie den „Einfluss sozialer Medien auf das Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen“. "Es wurde mir klar, dass die Gesundheitsbranche eine bedeutende Rolle dabei spielen kann, junge Menschen zu einem ausgewogenen Lebensstil zu führen und sie vor den negativen Auswirkungen von Social Media zu schützen. Angesichts des zunehmenden Einflusses sozialer Medien in unserer heutigen Gesellschaft wurde mir bewusst, wie dringend Aufklärung und Sensibilisieren in diesem Bereich notwendig sind. "
Hier erkannte Laura ein immenses Potenzial, das in der Branche noch weitgehend ungenutzt ist. "Dies motivierte mich dazu, meinen Bildungsweg nahtlos fortzusetzen. Ich entschied mich für den Masterstudiengang Prävention und Gesundheitsmanagement, da die Schwerpunkte dieses Studiengangs, insbesondere 'Psychische Gesundheit' und 'Stressmanagement', auf die aktuellen Herausforderungen in unserer schnelllebigen Welt eingehen. Diese Schwerpunkte sind von besonderer Bedeutung angesichts der steigenden Prävalenz von Burnout und Depression. Mein Ziel ist es, durch eine fundierte Ausbildung im Bereich Prävention und Gesundheitsmanagement einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen zu nehmen."
Balance zwischen Studium, Betreuung, Sport und einem gesunden Lebensstil
"Mein langfristiges Ziel ist es, mich selbstständig zu machen. Mir war zudem von Anfang an bewusst, dass ich eine persönliche Aufgabe benötige, bei der ich mich nicht nur als "nur" Mutter sehe. Ich war schon immer zielstrebig und ehrgeizig. Ich verspürte den Wunsch nach einer Herausforderung und einem Ziel, das mich erfüllt."
Durch das flexible Studienmodell war es für die junge Mutter möglich, alles unter einen Hut zu bekommen. "Ich konnte sowohl meinen Mann in seiner eigenen Firma unterstützen, die Betreuung meines Sohnes gewährleisten als auch mein Masterstudium verfolgen. Die Hochschule schaffte die Voraussetzungen, um meine beruflichen und familiären Verpflichtungen in Einklang zu bringen. Dies ermöglichte mir, abends fokussiert zu lernen oder an meinen Hausarbeiten zu arbeiten. Eine solch maßgeschneiderte Vereinbarkeit von Pflichten und Studium wäre an keiner anderen Hochschule in dieser Art möglich gewesen. Die außergewöhnliche Unterstützung durch die Professoren und das Studienpersonal trägt ebenfalls in einem erheblichen Maße zu meinem erfolgreichen Studienverlauf bei."
Mit der Geburt ihres Sohnes entschieden sich Laura und ihr Mann, zurück aufs Land zur Familie zu ziehen. "Dort sind regelmäßige Besuche auf dem Bauernhof, saisonaler und regionaler Einkauf in den Hofläden sowie tägliche sportliche Aktivitäten zu einem natürlichen Bestandteil unseres Lebens geworden. Ich habe mich dazu entschieden, tägliche Trainingseinheiten mit meinem Sohn zu absolvieren und ihn spielerisch an Bewegung heranzuführen. Die Freude, mit der er diese Aufgaben meistert, bereiten mir ebenso viel Spaß."
Schritt in die Selbstständigkeit
"In Bezug auf meine Erfahrungen ist mir eine Sache besonders im Gedächtnis geblieben: Während meiner Drogeriebesuche wurde mir klar, dass die größte Abteilung in der Babyabteilung die Fertigprodukte sind und wie viele Eltern darauf zurückgreifen. Hier erkannte ich den Bedarf an Aufklärung, da viele die tatsächlichen Inhaltsstoffe nicht kennen. Diese Erkenntnis inspirierte mich dazu, ein Mama-Coaching zu beginnen, um Eltern bei der Integration von gesunder Ernährung und Bewegung in ihren Alltag zu unterstützen. Gesunde Nahrung kann einfach und schnell sein, und das möchte ich durch meine Expertise verdeutlichen. Zusätzlich verdeutlichte meine komplikative Geburt die Bedeutung meiner physischen Fitness. Es wurde mir klarer denn je, dass eine gute körperliche Verfassung lebensrettend sein kann. Seitdem bin ich stärker denn je und motiviert, meinen Alltag noch ausgewogener zu gestalten und diese Erkenntnisse auch in meiner Beratung weiterzugeben."
Masterarbeit: Innovative Konzeption eines ganzheitlichen Gesundheitszentrums
"Meine Masterarbeit konzentriert sich auf die 'innovative Konzeption eines ganzheitlichen Gesundheitszentrums'." Diese Themenwahl ist auf eine Reihe persönlicher Erfahrungen zurückzuführen.
"Insbesondere die Komplikationen während und nach der Geburt unseres Sohnes im Umgang mit dem Gesundheitssystem haben mich dazu inspiriert. Infolge meiner medizinischen Termine erkannte ich die Schwierigkeiten, Informationen zwischen verschiedenen Ärzten auszutauschen, zeitnahe Termine zu erhalten und gleichzeitig alles zu koordinieren. Ein weiterer bedeutender Faktor war die Gesundheit unseres Sohnes, der nach seiner Geburt ebenfalls medizinische Betreuung benötigte. Dank meiner eigenen Vorerfahrung konnte ich erkennen, welche Behandlungen wir benötigen, wie Physiotherapie, osteopathische Behandlungen und vitaminreiche Ernährung.
Zusätzlich flossen meine gewählten Studienschwerpunkte in die Entscheidung für dieses Thema ein. Die steigenden Krankheitsbilder in unserer Gesellschaft, insbesondere im Bereich der psychischen Gesundheit, verdeutlichen den Bedarf an einer ganzheitlichen Herangehensweise im Gesundheitswesen. Mein Ziel ist es, ein innovatives Gesundheitszentrum zu entwickeln, das den Patienten nicht länger als Vermittler zwischen verschiedenen Ärzten fungieren lässt. Stattdessen strebe ich eine ganzheitliche Behandlung und Beratung an, bei der der Patient im Mittelpunkt steht und auf seinem Heilungsweg bestmöglich unterstützt wird. Mein Wunsch ist es, einen Ort zu schaffen, an dem Patienten eine umfassende Versorgung erhalten und sich nicht mehr selbst mit der Koordination und Kommunikation zwischen verschiedenen medizinischen Fachrichtungen belasten müssen."
Ein typischer Tag?
"Ein typischer Arbeitstag für mich beginnt früh um 06:00 Uhr, wenn mein Sohn uns mit seiner Energie weckt. Gemeinsam bereiten wir ein gesundes Frühstück zu und starten danach entweder mit einem Spaziergang oder einer Jogging-Einheit. Nach dem ersten Aktivitätsblock folgt der Mittagsschlaf meines Sohnes, in dem ich die Zeit nutze, um organisatorische Aufgaben für die Firma meines Mannes zu erledigen oder mich um mein kürzlich gestartetes Mama-Coaching zu kümmern.
Nach dem Mittagsschlaf steht das gemeinsame Kochen auf dem Plan. Anschließend unternehmen wir entweder einen Ausflug zum Bauernhof, gestalten einen Bewegungsparcours im Garten oder absolvieren unser gemeinsames Workout. Nach dem Abendessen gibt es noch eine Leseeinheit für meinen Sohn, und danach geht es für ihn ins Bett.
Für mich beginnt dann meine Zeit für das Studium. Bereits im Bachelor-Studium habe ich erfahren, dass die Ruhe und Abgeschiedenheit am Abend mir eine konzentrierte Lern- und Arbeitsumgebung bietet. Die Möglichkeit, in den ruhigen Abendstunden effizient zu lernen, ist für mich von unschätzbarem Wert und hilft mir, meine Ziele erfolgreich zu verwirklichen."
Ihre Tipps für Studierende
"Setzt euch ein klares Ziel und lasst es nicht aus den Augen, selbst wenn der Weg dorthin herausfordernd erscheint. Teilziele, wie das erfolgreiche Absolvieren von Studienarbeiten, können euch auf dem Weg zum großen Ziel helfen. Trotz der Herausforderungen habe ich es geschafft, mein Studium innerhalb der Regelstudienzeit zu absolvieren. Während meiner Geburtsphase musste ich zwar zwei Klausuren verschieben, aber die offene Kommunikation mit der Hochschule hat mir geholfen und Unterstützung gegeben.
Bis zu dem Ereignis der Geburt meines Sohnes habe ich Sport oft als einen Punkt auf meiner täglichen To-Do-Liste gesehen. Doch nach diesem Vorfall wurde mir klar, dass die harte Arbeit und das Training, die ich zuvor investiert hatte, mein Leben gerettet haben. Ein gesunder Körper bedeutet so viel mehr als nur ein gutes Aussehen!"