Phillip Sickinger kommt ursprünglich aus Gräfelfing in der Nähe von München. Nach dem Abitur startete er das duale Studium an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und absolvierte den Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement am Studienzentrum in München.
Phillip, war für Dich von vornherein klar, was Du nach dem Abitur studieren willst?
"Also, dass ich auf jeden Fall was mit Sport machen will, war mir klar. Ich habe schon während der Schulzeit gemerkt, dass mir Sport total am Herzen liegt. Über das Fitnessstudio, in dem ich damals trainiert habe, bin ich dann zur DHfPG gekommen. In dem Betrieb gab es bereits dual Studierende – sie erzählten mir, was sie studieren und wie das so abläuft.
Das klang ganz cool, die Kombination aus der Arbeit im Fitnessstudio und dem Studium. Und, dass man nebenbei noch etwas verdient hat und vor allem schon Berufserfahrung sammeln konnte, das war halt cool. Das war außerdem ein junges Team und die Atmosphäre war sehr freundschaftlich!"
Was schätzt Du am dualen Studiensystem (Fernstudium, Präsenzphasen, betriebliche Ausbildung)?
"Mich hat dieses duale System damals total überzeugt, weil ich gesehen habe, wie das 'Gesamtpaket' ist. Wir waren ein junges Team und haben alle eher auf freundschaftlicher Basis zusammengearbeitet und dabei studiert. Also weg von diesem, von morgens bis zum späten Nachmittag einfach nur 'herumsitzen', nur bequatscht werden und nicht so richtig was mit Praxis zu haben. Bei diesem Studium fand ich es cool, dass es so praxisorientiert war."
Wie hast Du Deinen Ausbildungsbetrieb gefunden? In welchen Bereichen wurdest Du dort eingesetzt?
"Ich habe das duale Studium in dem Fitnessstudio absolviert, in dem ich schon ein Jahr vorher trainiert habe. In der Zeit stand mein Abitur bevor und ich bin mit den Mitarbeitenden ins Gespräch gekommen. Die haben auch noch dual Studierende gesucht – das hat perfekt gepasst. Nach dem Abitur habe ich dann direkt angefangen, dort zu arbeiten. Am Anfang wurde ich an der Rezeption eingesetzt, mit voranschreitendem Studium wurde ich an die Trainingsfläche herangeführt und habe Trainingspläne erstellt und Personal Trainings geleitet. Später kamen auch administrative Aufgaben dazu."
Dein Lieblingsmodul?
"Die Trainingslehre-Module!"
Wie kam es dazu, dass Du nach Mallorca ausgewandert bist und dort ein Fitnessstudio übernommen hast?
"Das war tatsächlich sehr, sehr spontan! Gegen Ende des Studiums stand im Raum, ob ich das Fitnessstudio, in dem ich das Studium gemacht habe, übernehme. Das hat aber letztendlich nicht geklappt. Dann habe ich mich, eigentlich eher aus Spaß, ein bisschen im Internet umgeschaut und recherchiert, wo Fitnessstudios zur Übernahme stehen. Durch Zufall bin ich auf ein Studio auf Mallorca gestoßen, aus einem Bauchgefühl heraus habe ich dort mal hingeschrieben und bin hingeflogen. Das war ein Studio in Manacor – das hat leider nicht geklappt, aber mir wurde gesagt, dass ein weiteres Studio zur Übernahme stand. Das habe ich mir dann angeschaut und es hat gepasst.
Einen Monat später bin ich ausgewandert."
War für Dich direkt klar, dass Du Dich selbständig machen willst?
"Nein, eigentlich nicht. Das ist damals alles eher aus einem Spaß mit meinem ehemaligen Chef entstanden, der mich gefragt hat, ob ich das Studio in München übernehmen wollte. Das hatte sich ja auch zerschlagen, aber danach ist dieser Gedanke in mir gewachsen und ich komme aus einer Familie, in der das auch ein Thema ist. Mein Vater ist auch selbstständig mit seinem eigenen Betrieb. Und ja, dann habe ich die Chance genutzt. Wir hatten zu Beginn Probleme mit Umbauarbeiten, die wir im Fitnessstudio gemacht haben, einen riesigen Wasserschaden und zwei Monate später ging Corona los. In der Anfangszeit hat mich ein Freund unterstützt, aber diese Hindernisse haben uns natürlich ein bisschen vor den Kopf gestoßen. Im selben Zug noch Spanisch lernen, war natürlich auch ein bisschen schwierig.
Mittlerweile lebe ich seit vier Jahren hier, spreche Spanisch und bin sehr, sehr froh und happy. Damit hat sich alles ins Gute entwickelt."
Wie kam es dazu, dass Du selbst Studierende an der DHfPG ausbildest und wie hast Du Esther gefunden?
"Lange Zeit habe ich alles alleine gemacht, fast anderthalb Jahre glaube ich. Nachdem es immer besser lief und mehr Kunden kamen, wurde es zu viel für eine Person. Dann habe ich Unterstützung gesucht und Esther war eigentlich immer als Urlauberin hier im Studio zum Trainieren. Wir haben uns gut verstanden und so kam die Idee, dass sie hier das duale Studium absolviert. Durch das Fernstudium war das kein Problem!"
Esther, wie kam es dazu, dass Du ausgewandert bist und jetzt Fitnessökonomie studierst?
"Nach dem Fachabi habe ich zuerst angefangen, Modemanagement zu studieren. Nach einem Semester habe ich gemerkt, dass das nicht so meins ist. Da ich Familie hier auf Mallorca habe, war ich öfter hier und trainierte immer bei Phillip im Studio. Ich hatte die Idee in einem Fitnessstudio zu arbeiten, um mein Hobby zum Beruf zu machen, das habe ich Phillip erzählt – er bot mir daraufhin an, das duale Studium im Profit Club zu absolvieren.
Da dachte ich, ja, warum eigentlich nicht? Ich wusste schon, dass ich irgendwann auswandern will – das war dann eher spontan, aber auch richtig cool, das hat eigentlich auch perfekt gepasst. Und von der Hochschule her war es ja auch kein Problem durch das Fernstudium. Für Fitnessökonomie habe ich mich schließlich entschieden, weil ich in dem Studiengang am meisten für den Betrieb eines Fitnessstudios lernen kann."
Welche Module haben Dir bis jetzt am meisten Spaß gemacht und in welchen Bereichen setzt Du das Gelernte ein?
"Was ich am meisten im Betrieb einsetze, sind die Module Trainingslehre und Ernährung sowie medizinische Grundlagen. Das ist auch das, was mir am meisten Spaß macht – besonders Ernährung hat mir echt Spaß gemacht und auch die medizinischen Grundlagen, da konnte ich nochmal einiges lernen. Wir haben dann auch mit Coachings im Bereich Ernährung und Training angefangen."
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Euch aus?
Esther: "Ganz unterschiedlich. Wir bieten im Fitnessstudio betreute und unbetreute Zeiten an. Die betreuten Zeiten gehen von 9:30 bis 13 Uhr, in der Zeit bin ich viel hinter der Theke und auf der Trainingsfläche und Phillip ist oft im Büro. Wir posten ja relativ viel, daher erstellen wir zudem noch Inhalte für Instagram. Von 13 bis 16:30 Uhr haben wir Pause, das ist in Spanien ja relativ normal. In der Zeit erledigen wir private Sachen bzw. meistens trainieren wir in der Zeit und nachmittags, also von 16:30 bis 21 Uhr ist dann nochmal viel Theke angesagt, dann kommen auch die meisten Kunden, das ist halt so wie in Deutschland auch."
Phillip: "Worin sich dieses Fitnessstudio von den anderen hier abhebt, ist, dass wir kontinuierlich neue Geräte dazuholen und immer etwas umstrukturieren und verbessern. Das ist auch ein Großteil meiner Arbeit, wenn es z. B. irgendwelche Verbesserungen/Neuigkeiten an Fitnessgeräten gibt. Wir haben auch eine Terrasse, da wird aktuell der Boden gewechselt, das machen wir auch selbst. Unser Fokus liegt komplett auf Gewichtstraining, Maschinentraining, Personal Training und Coaching. Die Lage des Fitnessstudios ist nicht sehr touristisch, dadurch haben wir schon zu 90 % einen festen Kundenstamm."
Esther, hast Du eventuell einen Tipp für unsere Studierenden?
"Beim reinen Fernstudium macht es auf jeden Fall Sinn, sich Kontakte zu suchen.
Gerade, wenn man bei einer Hausarbeit mal etwas nicht ganz verstanden hat oder kurz etwas verpasst hat. Ich denke, gerade wenn man das Studium digital absolviert und man jemanden hat, mit dem man sich auch mal austauschen kann, ist das auf jeden Fall Gold wert."
Über den Profit Club:
Profit Club ist DAS Fitnessstudio auf Mallorca. Es liegt im Süd-Osten der Insel, in der Stadt Felanitx. Durch die vielfältige Auswahl an Maschinen wie z.B. von Nautilus, Panatta, Predator Strength, … gibt es kein vergleichbares Studio auf der Insel. Die Atmosphäre ist motivierend und familiär. Es gibt die Möglichkeit von Monatsbeiträgen, sowie Tages- und Wochentickets. Wir freuen uns über jeden, der kommt.