Zivilisationskrankheiten sind nicht übertragbar und somit auch nicht ansteckend, sondern sind vielmehr dem Leben in der modernen Gesellschaft geschuldet. Das bedeutet gleichzeitig, dass ein angepasster Lebensstil sowie präventive Gesundheitsmaßnahmen sich äußerst positiv auf diese auswirken. Bereits eine regelmäßig durchgeführte moderate körperliche Aktivität führt zu einer Verbesserung des Gesundheitszustands, etwa zu einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Demenz, Depressionen, Angstzustände und eine Reihe von Krebsarten (IHRSA et al. 2022).
Trainingsempfehlungen der WHO
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene (18–64 Jahre) mindestens 150–300 Minuten aerobes Training mittlerer Intensität oder mindestens 75–150 Minuten intensiver aerober körperlicher Aktivität pro Woche. Zusätzlich empfiehlt die WHO Erwachsenen ein Muskeltraining aller großen Muskelgruppen mit mittlerer oder höherer Intensität an zwei oder mehr Tagen in der Woche durchzuführen, um zusätzlich einen gesundheitlichen Nutzen zu erzielen (World Health Organization (WHO) 2020).
Hier bieten gerade Fitness- und Gesundheitseinrichtungen mit ihrer Kernkompetenz eines betreuten Muskeltrainings optimale Voraussetzungen, um Menschen einen niederschwelligen Einstieg zu gesundheitsförderlichen Aktivitäten zu ermöglichen. Dies ist nach wie vor dringend notwendig, denn in Deutschland schaffen 52 % die Mindestempfehlung der WHO nicht (Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) und European Union, 2022). Mithilfe von professioneller Betreuung durch qualifiziertes Personal gelingt auch die von der WHO in kleinen Schritten geforderte Steigerung von Intensität, Dauer und Häufigkeit körperlicher Aktivität.
Gesundheitsförderung in Deutschland
Neben der personenbezogenen Prävention liegt ein wesentlicher Handlungsbereich der Gesundheitsförderung auch in der Schaffung gesundheitsförderlicher Lebenswelten. In Deutschland haben die gesetzlichen Krankenkassen die Aufgabe, den Schutz vor Krankheiten und die Förderung der Gesundheit ihrer Versicherten sicherzustellen und Lebensqualität sowie Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten, um ihnen ein gesundes Altern zu ermöglichen (GKV-Spitzenverband, 2022). Dabei legt der Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands Handlungsfelder und Kriterien für die Leistungen der Krankenkassen in der Primärprävention und Gesundheitsförderung nach den §§ 20, 20a und 20b (SGB V) fest, die für die Leistungserbringung verbindlich gelten.
Der Leitfaden bildet die verbindliche Grundlage für die Förderung bzw. Bezuschussung von Maßnahmen in den Bereichen individuelle Prävention, Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten sowie Betriebliche Gesundheitsförderung. Dabei sollen die Versicherten dabei unterstützt werden, Krankheitsrisiken möglichst frühzeitig vorzubeugen und ihre gesundheitlichen Potenziale und Ressourcen zu stärken (GKV-Spitzenverband, 2022). Auch hier können Fitness- und Gesundheitseinrichtungen mit spezifischen Angeboten wichtige Kooperationspartner von Unternehmen und Kommunen darstellen.
Konzepte der Gesundheitsförderung und Prävention entwickeln
Der Erhalt, die Wiederherstellung und die Verbesserung von Gesundheit und insbesondere die Vorbeugung von chronischen Erkrankungen haben sich zu großen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickelt. Der Masterstudiengang Prävention und Gesundheitsmanagement qualifiziert für strategische Führungsaufgaben im Wachstumsmarkt Gesundheit. In diesem Master-Studiengang werden Schlüsselkompetenzen erworben, um Führungsaufgaben in Einrichtungen und Unternehmen der Gesundheitsbranche zu übernehmen sowie Konzepte und Geschäftsmodelle der Gesundheitsförderung und Prävention zu entwickeln.
Um sich zielgerichtet für die immer komplexer werdenden beruflichen Anforderungen im Gesundheitsmarkt zu qualifizieren und entsprechende Fach und Führungsaufgaben wahrzunehmen, stehen in diesem Studiengang vielfältige Studienschwerpunkte zur Auswahl. Mit einem oder zwei Studienschwerpunkten im Fachbereich Gesundheitswissenschaft können Modelle und Strategien der Betriebswirtschaftslehre auf das Management von Gesundheitseinrichtungen übertragen werden. So kann ein an den Bedürfnissen des Unternehmens orientiertes Betriebliches Gesundheitsmanagement konzipiert oder der Gesundheitsförderungsprozess in Kommunen unter Berücksichtigung einer ressortübergreifenden Gesamtstrategie gesteuert werden.
Weitere Informationen: Master of Arts Prävention und Gesundheitsmanagement
Quellen: