9,26 Millionen Mitglieder in deutschen Fitness- und Gesundheits-Anlagen
Nach über 30 Jahren des kontinuierlichen Wachstums erleidet die deutsche Fitness-Wirtschaft in 2021 – im zweiten Jahr in Folge – einen pandemiebedingten Rückschlag. Durch die behördlich angeordneten Schließungen sowie aufgrund der diversen Auflagen sind die Mitgliederzahlen rückläufig von 11,66 Millionen im Jahr 2019 auf 10,31 Millionen in 2020 und schließlich auf 9,26 Millionen im Jahr 2021. Das bedeutet einen Nettorückgang um 2,4 Millionen Mitglieder seit Beginn der Pandemie. Die Reaktionsquote (Mitgliederzahl im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung) liegt demnach bei 11,1 Prozent und ist seit 2019 um 2,9 Prozentpunkte gesunken. Im Hinblick auf die bereits in 2019 erreichten Zahlen sind wir davon überzeugt, dass das stetige Wachstum, das unsere Branche die vergangenen Jahre vor der Pandemie an den Tag gelegt hat, wiederaufgenommen werden kann. Weiterhin fließt Kapital in die Branche und zeigt den Glauben der Wirtschaft an eine positive Zukunft – die Fitnessbranche wird gestärkt aus der Krise hervorgehen.
- 9,26 Millionen Mitglieder (-10,2 %)
- 2,23 Mrd. EUR Umsatz (-46,4 %)
- 9.492 Fitness- und Gesundheits-Anlagen (-0,5 %)
- 11,1 Prozent der Gesamtbevölkerung in deutschen Fitness- und Gesundheits-Anlagen
1,93 Mrd. EUR Umsatzeinbruch im Jahr 2021
Die Schließungen und der Mitgliederrückgang haben zu einem Umsatzeinbruch in Höhe von 46,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (4,16 Mrd. EUR) auf 2,23 Mrd. EUR geführt. Verglichen mit dem Vorkrisenniveau bedeutet das einen Umsatzeinbruch von 59,5 Prozent. Auch nach zwei Jahren der Pandemie kann weiterhin gesagt werden, dass diese akuten ökonomischen Schwierigkeiten der Fitness- und Gesundheitsbranche nicht auf strukturelle Ursachen zurückzuführen sind, sondern als Folge der COVID-19-bedingten Einschränkungen gelten müssen. Betrachtet man die bereits durch wissenschaftliche Studien belegten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung, so zeigen diese, dass Fitness- und Gesundheitsstudios heutzutage zu den elementaren Bestandteilen der Gesundheitsversorgung zählen und aktiv dazu beitragen können, die Folgen der Pandemie zu bekämpfen. Laut Einschätzung des DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen, der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ist die Fitness-Wirtschaft mehr denn je eine wichtige Schlüsselbranche für Prävention, Fitness und Gesundheit.
Anzahl der Fitness- und Gesundheits-Anlagen konstant
Gegenüber den restlichen Kennzahlen bleibt die Zahl der Fitness- und Gesundheits-Anlagen erfreulicherweise auf einem konstanten Niveau. Die Anzahl der Anlagen hat sich in Deutschland im Jahr 2021 nur um 0,5 Prozent verringert auf 9.492 (2020: 9.538). Das zeigt, dass die Hilfsprogramme die meisten Unternehmen für den Moment durch die Krise führen konnten. Besonders während der Zeit der behördlich angeordneten Schließungen war die Unterstützung für viele Fitness- und Gesundheits-Anlagen existenziell. Dies bestätigt auch die Insolvenzquote, die sich während der Pandemie nicht verändert hat. Viele Betreiber von Fitness- und Gesundheitsstudios benötigen allerdings auch für die Zeit des Übergangs, bis ein wirtschaftlicher und kontinuierlicher Betrieb möglich ist, noch finanzielle Mittel oder Steuererleichterungen.
Großer Nachholbedarf zeigt positive Perspektive für die Branche
Die Gesundheit der Bevölkerung ist eines der höchsten Güter in Deutschland. Die Fitness- und Gesundheits-Anlagen leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung der Bevölkerung. Zwar hat die Corona-Pandemie ihre Spuren hinterlassen, jedoch ist dadurch in der Bevölkerung auch ein großer Nachholbedarf entstanden, etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Zudem hat sich das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung zugunsten der Branche verändert. Es ist davon auszugehen, dass die Branche zukünftig wieder vermehrt Mitglieder gewinnen und an Wirtschaftskraft zunehmen wird, da sie genau diesen Bedarf deckt. Dies spiegelt sich ebenfalls in der Erwartung des Marktes wider und zeigt eine positive Perspektive für die zukünftige Entwicklung der Branche.
Die Corona-Krise hat die Problematik des Bewegungsmangels deutlich verschärft. Eine Studie der DHfPG (2021) zeigt, dass die Menschen während der Corona-Krise im Schnitt 5,34 Kilogramm an Körpergewicht zugenommen haben. Zudem hat sich die Körperzusammensetzung häufig verschlechtert. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die gesundheitsprotektive Wirkung von regelmäßigem Training nach außen zu kommunizieren und die Sensibilisierung der Bevölkerung in dieser Hinsicht weiter voranzutreiben. Fitness- und Gesundheits-Anlagen erfüllen hier einen wesentlichen Auftrag, der von der Bevölkerung angenommen werden muss.
„Nie war der Nachholbedarf an Fitness- und Gesundheitsleistungen höher als jetzt – nach zwei Jahren Corona-Pandemie. Entsprechend wird die Fitness- und Gesundheitsbranche mehr denn je gefordert, diesen Bedarf zu decken.“
Birgit Schwarze, Präsidentin DSSV e.V.
„Wir als Branche freuen uns über jedes neue Mitglied, das sich entschließt, proaktiv etwas für seine Gesundheit zu tun. Unsere ausgezeichneten Fachkräfte in den Fitnessstudios unterstützen sie dabei!“
Florian Kündgen, stv. Geschäftsführer DSSV e.V.