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Verhaltensänderung: Auf die Formulierung kommt es an

Verhaltensänderung ist ein wichtiger Teil des Menschenbildes der westlichen Kultur. Die Idee der Selbstverwirklichung existiert bereits seit der Renaissance in Europa ...

 

„Alles ist möglich!“

Das klingt hervorragend, sieht in der Realität aber häufig anders aus, weil wir Menschen die Meister der Vermeidungsstrategien sind.
Nun stellt sich die Frage, wie wir eine zuverlässige Verhaltensprognose erstellen können, wenn wir gesundheitspsychologischen Gedanken folgen würden.

Für eine Verhaltensprognose sollte man Aussagen wie „körperlich aktiv werden“, „Gewicht abnehmen“ und die Ergebnisse von dem Verhalten wie „körperlich fit sein“ vermeiden. Man soll vielmehr präziser formulieren – bspw. täglich 30 Minuten joggen.

Die Handlung selbst, das Ziel, der Kontext und der Zeitpunkt sind die vier entscheidenden Verhaltenselemente

Man kann „fettarm essen“ als Handlung auf verschiedene Gegenstände richten wie Obst, Vollkornbrot, Gemüse. Der Kontext im Restaurant oder im Büro als Snack. Den Zeitpunkt kann man als Frühstück, Abendessen oder Ähnliches definieren. Warum brauchen wir aber diese Unterscheidungen?

Um eine Verhaltensprognose zu bekommen, müssen wir die Intention und das Verhalten genau formulieren. Es ist nicht das Gleiche, wenn wir sagen, dass wir Gewicht abnehmen möchten und die Absicht haben, fettarm zu essen. Im ersten Fall bleiben wir sehr allgemein. In dem Zweiten dürfen wir eine bessere Prognose bekommen, wenn wir formulieren „anstatt Brötchen mit Wurst, esse ich Obst“. Absicht und Verhalten müssen nicht übereinstimmend sein. Um unerwartete Geschehnisse einzubeziehen, sollten wir diese mitformulieren („Ich habe die Absicht abends ins Fitness zu gehen, solange ich meine Sporttasche dabei habe“).

Weitere Komponenten für die Verhaltensprognose sind unsere diffus-gefühlsbetonten Einstellungen, sowie die persönlichen und normativen Überzeugungen. Diese lassen sich auf einer Skala auswerten und liefern einen soliden Ausgangspunkt für die Vorhersage von Intention und Handlung.


Zusammenfassend:

Verhaltensveränderungen sind komplexe Vorgänge. Verändern wir das Verhalten, verändern wir dauerhaft unsere Kognitionen und die eigene Persönlichkeit.
 

Gesundheitspsychologie und Stressmanagement als Studienmodule an der DHfPG

Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement bietet derzeit sechs staatlich anerkannte duale Bachelor-Studiengänge sowie vier Master-Studiengänge an.
Dabei beinhaltet sowohl der Bachelor-Studiengang Bachelor of Arts Gesundheitsmanagement als auch der Bachelor of Arts Ernährungsberatung das Modul „Psychologie des Gesundheitsverhaltens“. Im neuen Studiengang Bachelor of Science Sport-/Gesundheitsinformatik ist das Modul Teil des Studienschwerpunkts Gesundheit.

Wer seine Kompetenzen weiter vertiefen möchte, kann zum Beispiel den Master of Arts Prävention und Gesundheitsmanagement anschließen. Der Studiengang beinhaltet unter anderem das Modul „Stressmanagement“.